Mit Tradition und roter Schärpe durch die Stadt
Dietzenbach – (kap) Seit 1754 wird die Kirchweihe beziehungsweise Kerb gefeiert. Der religiöse Gedanke ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Dennoch bemühen sich Anhänger um das Bewahren dieser Tradition, die bereits einige Male eingeschlafen war.
Erst 2004 wurde der Brauch der „Kerbborsche“ aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Nun haben aktuelle und ehemalige „Kerbborsche“ den Kerbverein Dietzenbach gegründet. Bisher zählt der Verein 19 Mitglieder, schon bald sollen es jedoch mehr werden. „Wir hoffen so, die Koordination der Arbeit und die Festigung der Tradition zu erleichtern“, sagt der Mitbegründer und Vorsitzende, Gerolf Baum.
Für die Saison 2009 suchen die Aktiven noch Unterstützung. Junge Männer ab 18, die Lust auf die Kerb haben, können sich bei Gerolf Baum (0177 / 6 70 73 39) melden.
Einmal im Monat trifft sich die Gruppe in der „Licher Pilsstube“.
Zehn bis 15 „Kerbborsche“ kümmern sich jedes Jahr um Aufgaben wie Kerbbaumaufstellen, Kerbverbrennung und Kerbkuchenverkauf samt Weckruf. Während die jungen Männer früher auf der Kerb für Ruhe und Ordnung sorgten, sind sie heute für mehr Schwung und gute Stimmung auf der Kerb zuständig. „Wir treffen uns nicht, um zu saufen, sondern wollen eine Tradition wieder aufleben lassen und für Geselligkeit sorgen“, erklärt „Kerbborsch“ Nummer eins, Gerolf Baum. Wer sich die rote Schärpe überstreifen und mit anderen Jugendlichen durch die Stadt ziehen möchte, muss weder katholisch sein noch ehemalige „Kerbborsche“ in der Familie haben.
Quelle: Offenbach Post Online 29.4.2009