„Es welken alle Blätter“
Kerbsingen des „Sängerkranzes“ war überfüllt
lad Eine „Uraufführung“ gab es beim Kerbsingen des „Sängerkranzes“ in der Linde“ am Montag: die Sänger trugen, musikalisch geleitet von Vizedirigent Arthur Fenn, „Zwölf Räuber“ vor, vielbeklatschte Solisten waren Hermann Gaubatz und Heinz Weilmünster.
Heinz Weilmünster sang auch „Der alte Sänger“, wie es in jedem Jahr immer wieder lebhaft gewünscht wird – es ist wohl das Lieblingslied der Gäste beim Kerbsingen, die übrigens nicht nur aus Dietzenbach kommen, auch in Dreieichenhain, Götzenhain, Neu-Isenburg gibtes etliche, die schon seit Jahren am Kerbmontag nach Dietzenbach kommen. Als die Sänger gegen halb elf in die „Linde“ kamen, war schon fast der letzte Platz besetzt, und so blieb es bis zum frühen Nachmittag: auf einen, der ging, kamen mindestens zwei neue herein.
Eberhard Scholz, Sängerkranz-Vorsitzender, begrüßte die Gäste, unter denen auch der Bürgermeister, etliche Stadtverordnete und die Vorsitzenden anderer Vereine zu sehen waren. Er sprach die Freude aus – und geradezu frenetischer Beifall bewies, daß er allen aus dem Herzen gesprochen hatte -, daß „wir wieder einmal in unserer alten Linde zusammen sind, deren Umbau so dringend für die Vereine ist“.
Lustig gings zu beim Kerbsingen des Sängerkranzes: heitere Volkslieder wechselten sich ab mit alten Dietzenbacher Volksliedern‚ der Rhein wurde besungen, der Wein, die Liebe und die Herbstsonne und schließlich durfte auch das alte Kerblied: „Es welken alle Blätter“ nicht fehlen.
Text: Gudrun Ludewig
Fotos: Peter Keller
Quelle: Dietzenbacher Stadtanzeiger – Donnerstag, 1. November 1979