Die „Kerbbobb” wurde „feierlich” verbrannt (1979)

 Bei einem großen Fackelzug wurde die Bobb von der Frankfurter Straße, wo sie vor der Licher Pilsstube des „Kerbvadders“ Buch Vier Tage oben am Kerbbaum gehangen hatte (mit Ausnahme der Zeit narürlich‚. wo sie zweimal entführt worden war), zum „Trinkborn” von den Kerbborschen getragen. Fotos: Keller

Die „Kerbbobb” wurden „feierlich” verbrannt

Zum Kerbausklang gab es noch einmal viel Spaß

Iad „Die Kerb ’79 ist tot“ – und zu Grabe getragen wurde sie nochmals mit allerlei Hallo: Die „Kerbbobb“, die zweimal entführt worden war (einmal waren es die  Burschen vom Ildt-Club‚ die Kerbburschen vom Vorjahr, beim zweitenmal, wir leben in der Zeit der Emanzipation der Frau, die Kerbbräute), wurde im Fackelzug vom „Kerbvadder“ Buch zum Trinkborn geschleppt, wo sie Opfer der Flammen wurde.

Rainer Wagner vom Ildt-Club war der Kerbparre, aus der alten Kerbbibel von 1934 holte er seine „Grabrede“: „Ihr liebe Borsch von de Kerb dieselbe grad ebe sterbt, gedauert hat se vier volle Dag.“ Er ließ das kurze Leben der Kerbbobb und die ganze Kerbseligkeit nochmals vorüberziehen –  dicht bei dicht standen die Dietzenbachen. Alt- und Neu-Dietzenfloacher, jung und alt traulich vereint, hörten der Grabrede zu und schauten faszinierend zu, wie die Bobb in Flammen aufging.

„Unser Ruh, die ham mer uns verdient“, hieß es zwar zum Schluß, doch es war an diesem Dienstagabend noch lange nicht Ruh: Im Fackelzug ging es zurück zum „Kerbvadder“ Buch, wo in einer feierlichen Zeremonie Rainer Wagner die Würde des Pfarrers, seinen Hut, die Kerbbibel Rainer Rill übergab.

Am historischen Trinkborn wurde die Kerbbobb unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeäschert.

 

Quelle: Offenbach Post 1979 (vielen Dank an Karl Heinz Kunz)