Leuchtende Kinderaugen und Spaß für die ganze Familie gibt es am traditionellen Kerbwochenende in der Altstadt. Die 268. Dietzenbacher Kerb findet von Freitag, 28. Oktober bis Dienstag, 1. November 2022 auf der Fläche von Harmonieplatz und Landwehrstraße statt. Dort warten Fahrgeschäfte und viele Buden mit Essen, Süßwaren und Attraktionen auf die Besucherinnen und Besucher, sodass sich der Harmonieplatz in einen belebten Rummelplatz verwandelt.

Um die Dietzenbacher schon einmal für „das älteste Fest im Dorf“ einzustimmen, schmückt der Kerbverein in der Woche vor Beginn den Kerbplatz wieder mit Wimpeln und den Altstadtkern mit Stadtfahnen. Anwohner, die bereits eine Fahne erstanden haben, bittet der Verein, diese wieder aufzuhängen. Eine rechtzeitige Erinnerung werden betroffene Haushalte in ihrem Briefkasten finden.

Der bunten Tradition rund um die Kerb hat sich der 2009 gegründete Kerbverein Dietzenbach verschrieben, das Brauchtum ist jedoch schon viel älter. Und so haben sich auch in diesem Jahr wieder sechs junge Menschen gefunden, um als Kerbborsch beziehungsweise Kerbmädsche das alte Bräuche lebendig zu halten. So greifen Laura Aracu, Tim Dauter, Tim Gattinger, Tanja Köhler, Louis Löhr und Dominique Schohl zu Hut und Schärpe. In regelmäßigen Treffen üben sie das traditionelle Liedgut und lernen von den älteren Jahrgängen, was es heißt, Kerbborsch – oder seit 2019 auch Kerbmädsche – zu sein. Mit Unterstützung von „den Alten“ stehen so noch der Bau von Kerbbobb und des Kerbkranzes aus Selleriekraut an. Mit vereinten Kräften wird am Freitag, 28. Oktober der Kerbbaum im Wald geschlagen und gegen 16 Uhr auf dem Harmonieplatz gestellt. Mit der Ansprache um 19.30 Uhr von „Kerbparre“ Tim Gattinger wird das Fest offiziell eröffnet. Erst dann wird der Name der Kerbbobb verraten, die dann schon in luftiger Höhe im Wipfel der geschmückten Fichte sitzen und das Geschehen von oben beobachten wird – bis sie von „den Alten“ geklaut wird, das bleibt sicher nicht aus.

Live, laut und rockig wird es an diesem Abend mit den „Original Palmdudlern“ und „CoMa12“ im Theater Schöne Aussichten. (Schäfergasse 22) Wer es ruhiger angehen lassen will, genießt im Zelt am Feuerwehrmuseum (Rathenaustraße 16) „ehrliche Supp“ aus der Gulaschkanone. Am Kerbsamstag hauen „P.R.S.“ wieder im Theater in die Saiten, während „DJ Max“ dem Publikum im Feuerwehrzelt einheizt.

Neuerungen gibt es in diesem Jahr vor allem beim Weckruf, der am Kerbsonntag um 9 Uhr startet. Die Route konzentriert sich in diesem Jahr auf den Altstadtkern. Für „Langschläfer“ bietet der Verein ab zwölf Uhr die Möglichkeit, an einem Stand vorm Blumenbinder Brokmeier (Bahnhofstraße 9) noch den begehrten „Riwwelkuche“ zu erstehen. Dort wird es auch „Kerbkränz fer dahaam“ geben, mit denen man sich ein wenig Feststimmung in die eigenen vier Wände holen kann (limitiert auf 20 Stück). Von 12 bis 18 Uhr laden außerdem die umliegenden Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Zusammen mit Pfarrerin Claudia Pisa besinnt sich der Verein mit dem Kerbgesellschaft schließlich um 18 Uhr mit dem Kerbgottesdienst auf den Ursprung – die Kirchweih am 27. Oktober 1754. Ihr komödiantisches Talent stellen derweil ab 18 Uhr verschiedene Künstler bei der „Comedy Open Stage“ im Theater schöne Aussichten unter Beweis. Am Dienstag findet der Zauber schließlich mit der „Grabrede“ mitsamt „Kerbverbrennung“ um 19 Uhr auf dem Harmonieplatz ein Ende.